Startseite > Filme & Bücher > Wie sieht das Netz einer Spinne unter Drogen aus?

Wie sieht das Netz einer Spinne unter Drogen aus?

Heute wird hier mal ein Buch vorgestellt. Ich lese gerne und oft, weshalb ich bei guten Büchern auf einen Schnitt von 100-200 Seiten am Tag kommen kann (wenn in der Schule nicht zuviel Stress angesagt ist). Für die 280 Seiten dieses Buches habe ich allerdings fast einen Monat gebraucht. Aber nicht, weil es langweilig oder mühsam zum Lesen war, sondern weil ich es geniessen musste. Ich war mir von Anfang an darüber im Klaren, dass dieses Buch mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit das Einzige seiner Art ist, und ich dieses Erlebnis voll auskosten muss. Worum geht es denn überhaupt? Es geht hierum:

Das Buch der verrückten Experimente

Im Buch der verrückten Experimente geht es, wer hätte das vermutet, um verrückte Experimente. Nicht um Experimente, die kleine dumme Kinder zuhause durchführen, wenn die Eltern weg sind, sondern Experimente, die im Sinne wissenschaftlicher Relevanz durchgeführt wurden.

Das Buch ist eigentlich kein richtiges Buch. Es ist eine Sammlung von Artikeln, die der schweizer Journalist Reto U. Schneider monatlich für das schweizer Magazin „NZZ Folio“ schreibt. Die Experimente stehen also ausserhalb jedes Zusammenhangs, ausser eben dem, dass sie allesamt ein wenig abgedreht sind. Aber das Ganze ist natürlich schon sauber in Buchform verpackt.

Das Buch ist chronologisch aufgebaut und beeinhaltet Experimente aus einer extremen Zeitspanne. Es geht vom 13. Jahrhundert bis zum 21. Jahrhundert. Die Experimente sind sehr verschieden. Es reicht von ekelhaften biologischen Experimenten (Ein Forscher versucht zu beweisen, dass Schwarzfieber nicht von Mensch zu Mensch übertragbar ist, und isst deshalb Kotze und Kot eines Infizierten) über psychologische Experimente (Nimmt die Hilfsbereitschaft ab, wenn mehr Leute anwesend sind. Könnte ein Mensch einem anderen befehlen, jemanden zu töten) bis zu völlig sinnlosem Schwachsinn (Was für Netze webt eine Spinne unter Drogeneinfluss. Abgehackte Köpfe werden unter Strom gestellt) und noch vieles mehr.

Mir hat das Buch extrem gut gefallen und ich kann es jedem nur empfehlen, der nicht allzu schwache Nerven hat und sich auch für sinnlose Ideen begeistern kann (was übrigens weitas mehr Menschen können, als man meinen möchte). Die allerallermeisten Experimente sind extrem unterhaltsam, bei einigen möchte man kotzen, und bei anderen fragt man sich, wieviel Promille für solche Ideen wohl nötig sind. Kurzum: Ein rundum gelungenes Buch 😉 Das Lesen macht einfach Freude, und man will das Buch eigentlich gar nicht mehr aus der Hand legen. Und wenn man dann auf den letzten Seiten angekommen ist, ist man fast ein wenig wehmütig und muss ganz fest heulen.

Die Experimente werden jeweils aus der dritten Person dargestellt und sind sehr gut recherchiert. Ein einzelnes Experiment ist jeweils zwischen einer und fünf Seiten lang, also angenehm kompakt dargelegt, aber trotzdem verständlich erklärt. Der Autor liefert jeweils am Anfang des Kapitels kurze Hintergrundinformationen, sodass man das Ganze sehr gut nachvollziehen kann. Allerdings sollte man aufpassen: Man ist fast versucht, nach der Lektüre zu denken, man hätte nun einen Einblick in das Leben eines Wissenschaftlers erhalten, und das scheint doch ein ganz chilliger Job zu sein. Dem ist natürlich nicht so. Einige haben mit den Experimenten ihre Karriere ruiniert…

Mittlerweile ist übrigens eine Fortsetzung herausgekommen. Sie reicht natürlich an den ersten Band nicht mehr heran, da dort ja die wirklich unterhaltsamen Experimente schon alle „verwendet“ worden sind, ist aber immer noch lesenswert.

Fazit: Unbedingte Empfehlung.

Gruss
Gl0rfindel

Kategorien:Filme & Bücher
  1. April 26, 2010 um 7:20 pm

    Die Experimente klingen für mich so, als hätten wir einen Teil davon schon im Proberaum durchgeführt … manche absichtlich, manche durch puren Zufall o.O

  2. Web
    April 26, 2010 um 7:31 pm

    Ich wünsche mir keine weiteren Informationen o_o‘

    greez Web

  3. April 26, 2010 um 8:05 pm

    Ich schon ^^

  4. April 26, 2010 um 8:13 pm

    „What happens at the THHQ stays at the THHQ“ 😉

    Ganz im ernst … manches davon sollte man nicht öffentlich im Internet nieder schreiben … ich tu Web mal den Gefallen und halt mich geschlossen …

  5. April 26, 2010 um 8:19 pm

    Er muss es ja nicht lesen… und du bräuchtest in diesem Fall gar nicht erst davon anfangen ^^
    War allerdings auch nicht wirklich ernst gemeint. Gnicker!^^
    Gruss
    Gl0rfindel

  6. April 27, 2010 um 4:17 pm

    Wer ist „er“? o.O

  7. April 27, 2010 um 4:24 pm

    Der Web…

  1. No trackbacks yet.

Hinterlasse einen Kommentar